8+1Tipps für zur Portraitfotografie

durch Thomas
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Immer wieder werde ich in meinen Fotokursen gefragt, auf was man in der Portraitfotografie achten sollte, um besser Portraitfotos zu machen. Nun habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht und rausgekommen sind diese 8 Tipps, plus eines zusätzlichen Tipps zur Portraitfotografie. Sicher kann man diese Tipps noch beliebig erweitern und sie sind auch ganz bestimmt kein Muss, das ist auch nicht mein Anspruch. Wenn Du durch den einen oder anderen Tipp noch bessere Portraitfotos machst, hat es sich gelohnt, alles zusammenzuschreiben.

In der Portraitfotografie zeigt man nicht nur einen Menschen auf einem Bild, sondern vielmehr versucht man die Persönlichkeit in den Vordergrund zu stellen. Es soll Emotionen auslösen oder vor Sinnlichkeit unter die Haut gehen. Ich versuche immer die folgenden Tipps zur Portraitfotografie zu berücksichtigen:

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1. Tipp – Das Vorgespräch und die technische Vorbereitung

Das Vorgespräch ist mit Sicherheit in der Portraitfotografie eines der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine entspannte Atmosphäre während des Fotoshootings. Du solltest nicht nur den Termin und die Art der Bilder besprechen, sondern auch folgende Fragen klären:

  • Wurde schon einmal ein Portrait Fotoshooting gemacht und hat es dem Model gefallen?
  • Welche Vorstellungen hat das Model ganz konkret von ihren Bildern?
  • Welche Lieblingsmusik hört Dein Model am liebsten?
  • Bei erotischen Bildern kannst Du Deinem Model anbieten, doch einen Freund oder eine Freundin mitzubringen.
  • Erarbeite Dir mit dem Model gemeinsam die gesamten Posen und Bildideen. Das bezieht Sie mit ein und sie hat das Gefühl es passiert nichts ohne Ihre Zustimmung.
  • Beschränke Dich auf nur zwei oder drei verschiedene Beleuchtungsaufbauten.
  • Bespreche die Kleidung und lass das Model ruhig Ihre eigenen Kosmetikartikel und auch ihre Lieblingsmusik mitbringen.
  • Ich frage sogar, welche Süßigkeiten das Model am liebsten mag und zum Shooting sind genau diese Leckereien für sie da.
  • Unbedingt solltest Du lange Wartezeiten während des Fotoshootings vermeiden, da dies oft frustrierend ist.
  • Bereite unbedingt die gesamte Technik im Vorfeld vor.
  • Beginne mit einem leichten Teleobjektiv, um dem Model nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken.
  • Und das Wichtigste kommt zum Schluss! Zeige während des Shootings nicht unbedingt Fotos, wenn Du Dir selbst noch nicht so sicher bist.

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2. Tipp – Der passende Bildaufbau für die Portraitfotografie

Mache Dir vor dem Fotoshooting genau Gedanken, wie du das Set ausleuchten möchtest. Soll es eine Available Light Aufnahme (mit vorhandenem natürlichem Licht) werden oder wird es eine Ausleuchtung mit einer Studio Blitzanlage? Versuche unbedingt Mischlichtsituationen zu vermeiden. Oftmals hat man das Problem in Büros oder Hallen.


3. Tipp – Der Weg zur Pose

Ich hab die Erfahrung in der Portraitfotografie gemacht, dass es ratsamer ist, nicht gleich die gewünschte Pose einzunehmen, sondern lieber abgewandelt zu beginnen und das Modell langsam dort hinzuführen. Du wirst merken, dass gerade Modelle, die noch nie vor einer Kamera standen zu Beginn recht große Angst haben. Manchmal hilft es auch, sich eine kleine Geschichte (z.B. Stell Dir vor, Du liegst auf einem Bett und die Sonne bescheint Dich, während Du gerade aufwachst) auszudenken, welche das Modell spielen soll. Du wirst sehen, dass die Posen viel gelöster und entspannter werden und der erlebte Spaß schafft eine gute Stimmung und natürlich Vertrauen. Mache nun während dieser Geschichte so viele Bilder wie möglich und nicht nur eins pro Pose.

 


4. Tipp – Lob statt Tadel in der Portraitfotografie

Jeder Mensch lebt innerlich richtig auf und fühlt sich wohl, wenn er gelobt wird. Lobe Dein Model aber verwechsle es nicht mit diesem übertriebenen Loben, wie es manche Fotografen (“Ja so ist es super du kleine süße Maus” usw.) in den Filmen einschlägiger Sparte gern machen. Glaube mir, das kommt nicht gut an und ist in der Portraitfotografie nicht an der Tagesordnung.

 


5. Tipp – Kurz und intensiv

Ein Fotoshooting dauert nicht selten mehrere Stunden. Danach ist jeder erst einmal geschafft. Kein Mensch kann zwei – drei Stunden Posen und hat dabei noch Spaß. Ich unterteile meine Fotoshootings gern in 45 Minuten Blöcke, mit anschließender 10 Minuten Pause. In den 45 Minuten mache ich kurze Sequenzen von ca. 5-8 Minuten und beende Sie mit 30-40 Bildern. Zwischendurch kann das Model etwas Trinken (kohlensäurefreie Getränke), etwas naschen oder Ihr Styling auffrischen. So macht Portraitfotografie wirklich Spaß.


6. Tipp – Portrait im Kontext

Leider versuchen die meisten Portraitfotografen immer nur Ihr Model im Studio zu fotografieren. Fahre mal zu Deinen Kunden nach Hause oder an die Arbeit und zeige Sie in Ihrem natürlichen Umfeld oder während Sie Ihr Hobby ausüben. Das schafft eine vertraute Atmosphäre und gibt eine riesen Sicherheit. Auch das ist Portraitfotografie!


7. Tipp – Die richtige Location

Versuche auch mal eine gewagte Location, wie unter einer Brücke, auf dem Bahnsteig, mitten im Einkaufszentrum und, und, und. Bisher hat sich noch jedes Model über so viel Kreativität gefreut.

 


8. Tipp – Weniger blitzen ist manchmal mehr.

Oft bringen Kunden zu unseren Fotoworkshop Bilder mit, die gestalterisch sehr gut sind bzw. sein sollten. Schuld daran sind nicht selten die Systemblitzgeräte (Aufsteckblitz). Gnadenlos blitzen sie jede Lichtstimmung kaputt. Versuche einmal, nur mit dem vorhandenen Licht und eventuell nur mit einem Aufheller zu arbeiten. Du wirst sehen, dass diese Bilder lebendig und natürlich rüberkommen. Die technische Leistung der heutigen digitalen Kameras verkraftet auch hohe ISO Zahlen und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, denn Korn gehört in der Portraitfotografie zu einem gern genutzten Gestaltungsmittel.

 


9. Tipp – Das richtige Objektiv mit der passenden Blende

Viele Hobbyfotografen versuchen immer so viel wie möglich mit ins Bild einzubeziehen und dann, auch noch scharf abzubilden. Dies ist bei Einzelportraits das schlimmste, was Du machen kannst, da die Person nicht mehr aus der Masse hervorsticht und nicht mehr das Hauptmotiv ist. Auch ist die Verwendung von Objektiven unter 50mm Brennweite für den Anfang nicht ratsam. Da die Schärfentiefe bei kleineren Brennweiten bedingt durch die Bauweise sehr hoch ist. Bei der Blendenwahl haben sich Blende 5,6, 8,0 und 11 durchgesetzt.

 


Ich hoffe, Dir mit diesem Beitrag vielleicht eine neue Idee oder Inspiration gegeben zu haben und würde mich freuen, wenn Du uns mit einem Kommentar Deine Erfahrungen mitteilen würdest. Natürlich kannst Du mir auch auf Facebook und Twitter folgen. Teile mich mit Deinen Freunden.

Viel Spaß noch auf Fotoworkshop-Ingolstadt.de

Thomas

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