Dieser Objektivtest soll zeigen, wie gut das Canon EF 100mm f/2,8 L Macro IS USM im direkten Vergleich mit dem Canon EF 100mm/f2,8 USM Makro wirklich abschneidet!
In kaum einem anderen Bereich der digitalen Fotografie kommt es so auf eine detailreiche Wiedergabe und Schärfe an, wie in der Makrofotografie. Sicher kann man als Fotograf durch die digitale Bildbearbeitung mit Photoshop und Co noch einiges rausholen, doch wo einmal Details fehlen, kann auch Photoshop nichts mehr herzaubern. Bisher fotografierte ich mit dem Canon EF 100mm/f2,8 USM Makro. Dem kleineren Bruder vom EF 100mm / f 2,8 USM Makro mit dem großen “L”. Preislich liegen ja doch einige Hundert Euro dazwischen. Aus diesem Grund habe ich mir nun einmal die L-Version von Canon ausgeliehen und Vergleichsaufnahmen erstellt. Mein Anspruch ist es nicht, Euch einen wissenschaftlichen Beitrag zum Objektivtest zu liefern, sondern mit einigen Vergleichsaufnahmen vielleicht dem einen oder anderen Fotografen die Kaufentscheidung zu erleichtern bzw. zu zeigen, welche Abbildungsleistung beide Objektive wirklich haben.
Die technischen Merkmale im direkten Vergleich:
EF 100mm/f2,8 USM Makro |
EF 100mm/f2,8 USM Makro L IS |
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Bildwinkel horizontal | 20° | 19,8° |
Bildwinkel vertikal | 14° | 13,5° |
Bildwinkel diagonal | 24° | 23,4° |
Anzahl der Blenden | 8 | 9 |
kleinste Blende | 32 | 32 |
größter Abbildungsmaßstab | 1:1 | 1:1 |
Naheinstellgrenze in Meter | 0,30m | 0,31m |
Motor Autofokus | USM | Ring-USM |
Filterdurchmesser | 58mm | 67mm |
Spritzwassergeschützt | Nein | Ja |
Gewicht | 600g | 625g |
Bildstabilisator | Nein | ja bis zu 4 Blendenstufen |
Anzahl Linsen / Gruppen | 12/8 | 15/12 |
Obwohl das Canon EF 100mm f/2,8 L Macro IS USM voll aus Kunststoff und nicht wie gewohnt aus Metall besteht, ist die Verarbeitungsqualität wie bei allen L-Optiken von Canon hervorragend. Es ist Spritzwassergeschützt, verfügt über einen sehr guten Bildstabilisator, welcher bis zu 4 Blendenstufen längere Verschlusszeiten erlaubt. Der Ring USM-Motor arbeit sehr leise und unglaublich schnell. Doch wie steht es um die Bildqualität im Objektivtest?
Das Canon EF 100mm f/2,8 L Macro IS USM lässt aufgrund seiner höheren Linsenanzahl und der L-Klassifizierung eine bessere Bildqualität erhoffen.
Canon EF 100mm f/2,8 L Macro IS USM vs. Canon EF 100mm f/2,8 Macro IS USM
Zu diesem Objektivtest sein eins zuvor gesagt: Alle Aufnahmen habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark 3, montiert auf dem Dreibeinstativ Manfrotto 055XPROB und dem Getriebeneiger Manfrotto 410 geschossen. Ausgelösst habe ich mit einem Hähnel Funkauslöser Giga T Pro II. Die Verschlusszeiten waren für die Vergleichsaufnahmen identisch und ich habe lediglich das Objektiv getauscht. Die digitale Nachbearbeitung der Bilder beschränkte sich auf die Umwandlung der Bilder vom RAW ins JPEG für die Darstellung im Internet. Eine zusätzliche künstliche Lichtquelle, wie ein Ringblitz oder Dauericht wurde nicht verwendet. Ich habe jeweils ein Bild bei Blende 11 als mittlere Blende und ein Bild mit kleiner Blende 2,8 gemacht. Als ISO habe ich auch mal eine höhere gewählt, um auch dieses Extrem zu zeigen.
Vergleichsaufnahme 1:
Vergleichsaufnahme 2:
Mein Fazit im Objektivtest des Canon Canon EF 100 1:2,8 USM und dem Canon EF 100 1:2,8 USM:
Nach vielen Vergleichsaufnahmen habe ich mich nun nicht für das Canon EF 100 1:2,8 USM L IS entschieden. Die Gründe hierfür liegen eindeutig in der vergleichbaren Bildqualität. Im Gegenteil, bei den Aufnahmen mit dem doch günstigeren Canon EF 100 1:2,8 USM sind die Kanten besser und schärfer abgebildet. Die Details sind in der 100% Ansicht auch besser dargestellt. Lediglich für Fotografen, welche auf einen professionellen Bildstabilisator und ein Spritzwassergeschützes Gehäuse Wert legen, rechnet sich die Investition von immerhin 800,00€ sicher. Ich jedoch kann getrost darauf verzichten und bin bisher nicht an meine Grenzen gestoßen. Bevor ich jedoch mit diesem Beitrag eine Diskussion zur Bildbearbeitung lostrete, ja ich weiß, dass man heute seine Bilder vor der Ausgabe schärfen muss. Aber für diesen Vergleich kam es mir nicht auf das fertige Endergebnis, sondern vielmehr auf die Rohdaten direkt aus der Kamera an.
Ich hoffe, dem ein oder anderen Liebhaber der Makrofotografie mit diesem direkten Vergleich beider Objektive die Kaufentscheidung leichter gemacht zu haben. Bei Fragen, stehe ich Euch natürlich gern zu Verfügung.