Du möchtest gefrorene Seifenblasen fotografieren? Ich zeige dir, wie es geht!
Schon oft wurde ich gefragt, wie genau solche Aufnahmen eingefrorener Seifenblasen gemacht werden und auf was zu achten ist! Heute möchte ich euch zeigen, wie genau ich diese wunderschöne Aufnahme gemacht habe.
Folgendes Fotoequipment habe ich für die Aufnahme genutzt?
- Canon EOS 5DSR (Vollformatkamera mit 50 MP)
- Canon EF 24-70mm 1:4,0 L IS USM
- Pustefix (Seifenblasenflüssigkeit)
- Strohhalm
- etwas Zucker
- Zewa
Wie waren die Wetterbedingungen und wie ist es ideal?
Zwei Dinge sind für das Gelingen sehr wichtig. Zum Ersten die Flüssigkeit und zum Zweiten die Temperatur. Vor einigen Tagen haben wir bei -4 Grad unser Glück versucht und wurden nicht unbedingt mit tollen Motiven belohnt. Einmal waren sie zu groß und platzten sofort wieder. Einmal war es zu windig oder nicht kalt genug. Sehr gute Ergebnisse hingegen haben wir heute bei -18,5 Grad erzielt. Ich denke allerdings, dass bereits ab -6 Grad alles super funktioniert. Es war leider etwas windig, sodass nicht viele Seifenblasen gefrieren konnten. Oder sie sind gefroren aber dann oben aufgerissen. Eins braucht man auf jeden Fall. Und das ist Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
Pustefix – Die beste Seifenblasen Flüssigkeit weckt wieder das Kind im Fotografen
Mit dieser Seifenblasenflüssigkeit habe ich die Aufnahme gemacht. Es ist ein wenig ölig aber funktioniert sehr gut. Am besten ist es, man füllt sich etwas in einen kleinen Behälter ab. Den dicken Strohhalm habe ich vom Mc ……. übrig gehabt. Je dicker der Strohhalm ist, um so windstiller sollte das Wetter allerdings sein.
Mit diesem Workflow fotografiere ich meine gefrorenen Seifenblasen.
Ich suche mir immer einen sehr windstillen Tag und Temperaturen unter -6 Grad aus. Am besten sieht man selbst die leichtesten Windböen im Winter, indem man den Rauch der Schornsteine beobachtet. Ich versuche meine Seifenblasen so zu positionieren, dass ich Gegenlicht (am besten Sonnenauf- oder untergang) habe. So sind die einzelnen gefrorenen Kristalle am besten zu sehen und zeichnen sich sehr gut vor dem unscharfen Hintergrund ab. Die Blende beim oberen Bild lag bei 4,0, die ISO bei 400 und die Verschlusszeit bei 1/1600s. Die kleine Blende habe ich gewählt, da ich nur die Kristalle der vorderen Halbkugel der Seifenblase scharf sehen wollte. Ich nutzte kein Stativ und habe nicht nur den Bildstabi ausgeschaltet, sondern auch den dynamischen AF aktiviert. So vermeide ich einen Fehlfokus durch mein eigenes hin und her wippen.
Ich habe zuerst, die Seifenblasenflüssigkeit etwas erwärmt und auf die Flasche (1Liter) zwei gehäufte Teelöffel Zucker hinzugefügt. So wird die Seifenblase etwas fester, die Kristalle sind schöner und die Blase selbst hält länger.
Als Erstes vor Ort habe ich den Untergrund, auf dem meine Seifenblase sitzen soll mit Pustefix angefeuchtet. Dadurch platzt die Blase nicht so schnell. Ich mache lieber kleine Blasen, da sie nicht so schnell platzen und schneller gefrieren. Dann heißt es Geduld haben. Eine Blase nach der anderen platze, doch irgendwann klappte es. Wenn die Blase einmal steht, empfehle ich eine Serienbildschaltung von Beginn an. Das Gefrieren geht sehr schnell und es entstehen die schönsten Bilder.
Da die Flüssigkeit von der Konsistenz recht ölig ist und die ganze Flasche volltropft, habe ich mir ein Zewa herumgewickelt. So wird alles aufgesaugt und nichts geht an die Kleidung.
Bearbeitet habe ich das Bild in Capture One. Der Aufwand war sehr gering, da ich immer schon bei der Aufnahme darauf achte alle Bildinformationen in einer Datei zu speichern.
Jetzt bist du dran!
Ich hoffe, mein kleines Tutorial hat dir gefallen und du konntest einige neue Ideen dazu gewinnen. Falls ja teile es mit deinen Freunden auf Facebook. Vielleicht hast du aber auch nur eine Frage, dann schreibe mir einfach eine Mail. Ich helfe dir gern weiter. Ich wünsche dir nun viel Freude beim Seifenblasen einfrieren und fotografieren und bin schon gespannt auf die Ergebnisse.